Argumentationsanalyse

Tafel 1.16: Argumentkarte zur These 'Zensurgebot' mit Gründen und Erwiderungen 'Pro4'/'Con4'

Kapitel 1 Argumentkarte
[Zensurgebot]: Es gibt Fälle, in denen Gesetzgebung, die bestimmte
Formen der Meinungsäußerung und -wiedergabe untersagt und 
sanktioniert, geboten ist. 
  <+ <Schutz vor Kinder- und Hardcore-Pornografie>: Staatliche
    Zensur ist im Kontext von Kinder- und Hardcore-Pornografie
    erforderlich. Kinder sowie junge Frauen und Männer müssen vor
    der Ausbeutung durch Pornografen geschützt werden. Und die
    Gesellschaft als Ganzes sollte vor den schäbigen, ungesunden,
    unterdrückerischen und objektifizierenden Einstellungen zu
    Frauen und Sex geschützt werden, die von der Pornographie
    aufrechterhalten werden. {quelle: Pro4}
    <- <Zensur unwirksam>: Nochmals: Leute werden Pornographie in 
      die Hände bekommen, sodenn sie es wollen. Zensur wird die 
      Anzahl derer, die Pornographie nutzen, nicht verändern. 
      {quelle: Con4}
    <- <Erziehung effektiver>: Selbst wenn staatliche Zensur nicht
      gänzlich wirkungslos sein sollte, so gibt es doch einen viel
      effektiveren Schutz der (potentiellen) Rezipienten von
      Pornographie: Erziehung durch Eltern und Gemeinschaft.
      {quelle: Con4}
      <+ <Immunisierung durch Erziehung>: Letztendlich werden
        pornographische Bilder und Filme keinen wirklich schädlichen
        Einfluss auf einen ausgeglichenen Geist haben, sondern nur
        auf diejenigen, die ohnehin aus anderen Gründen 
        unausgeglichen sind. Die Eltern und die Gemeinschaft können
        Kinder aber so erziehen, dass sie gesunde Einstellungen
        haben und so vor Pornographie geschützt sind. {quelle: Con4}
    <- <Kinderpornographie ohnehin illegal>: Bezüglich der
      schädlichen Auswirkungen der Produktion von Pornografie gilt:
      Der Verweis auf Kinderpornographie führt hier in die Irre – 
      denn Kinderpornografie ist bereits gesetzlich untersagt und
      wir benötigen keine weiteren Zensurgesetze, um sie zu 
      bekämpfen. {quelle: Con4}
Argument Map n0 Zensurgebot Es gibt Fälle, in denen Gesetzgebung, die bestimmte Formen der Meinungsäußerung und -wiedergabe untersagt und sanktioniert, geboten ist. n1 Schutz vor Kinder- und Hardcore-Pornografie Staatliche Zensur ist im Kontext von Kinder- und Hardcore-Pornografie erforderlich. Kinder sowie junge Frauen und Männer müssen vor der Ausbeutung durch Pornografen geschützt werden. Und die Gesellschaft als Ganzes sollte vor den schäbigen, ungesunden, unterdrückerischen und objektifizierenden Einstellungen zu Frauen und Sex geschützt werden, die von der Pornographie aufrechterhalten werden. n1->n0 n2 Zensur unwirksam Nochmals: Leute werden Pornographie in die Hände bekommen, sodenn sie es wollen. Zensur wird die Anzahl derer, die Pornographie nutzen, nicht verändern. n2->n1 n3 Erziehung effektiver Selbst wenn staatliche Zensur nicht gänzlich wirkungslos sein sollte, so gibt es doch einen viel effektiveren Schutz der (potentiellen) Rezipienten von Pornographie: Erziehung durch Eltern und Gemeinschaft. n3->n1 n4 Immunisierung durch Erziehung Letztendlich werden pornographische Bilder und Filme keinen wirklich schädlichen Einfluss auf einen ausgeglichenen Geist haben, sondern nur auf diejenigen, die ohnehin aus anderen Gründen unausgeglichen sind. Die Eltern und die Gemeinschaft können Kinder aber so erziehen, dass sie gesunde Einstellungen haben und so vor Pornographie geschützt sind. n4->n3 n5 Kinderpornographie ohnehin illegal Bezüglich der schädlichen Auswirkungen der Produktion von Pornografie gilt: Der Verweis auf Kinderpornographie führt hier in die Irre – denn Kinderpornografie ist bereits gesetzlich untersagt und wir benötigen keine weiteren Zensurgesetze, um sie zu bekämpfen. n5->n1

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